Eier ausbrüten – 10 Tipps für mehr Erfolg

Eier ausbrüten 10 Tipps

Diese Tipps sind anwendbar für Eier von Geflügel oder ähnlichen Vogelarten.

Tipp 1 – Die Vorbereitung

Es ist wichtig, sich im Vorfeld schon bewusst zu werden, wie man vorgeht.

Deshalb sollten Sie folgende Dinge vorbereiten oder darüber Verfügen:

Aufzuchtbox:

Der Kindergarten ist für Ihre Küken die ersten 2 bis 3 Wochen Ihr Zuhause, bis diese dann in ein größeres Gehege umquartiert werden müssen.

Weshalb Sie sich im Vorfeld darum kümmern sollten, bereits den Stellplatz ausgewählt zu haben und alle Utensilien möglichst zeitnah zu besorgen, damit Sie die Aufzuchtbox fertigstellen können.

Ein vernünftiger Kindergarten für die Küken stellt sicher, dass diese gesund heranwachsen.

Brutmaschine:

Die Brutmaschine ist die halbe Miete.

Bevor Sie mit dem Brüten loslegen, sollte die Brutmaschine vorbereitet werden.

Desinfizieren und reinigen Sie die Brutmaschine.

Nichts kann schlimmer sein, wenn Ihre komplette Reihe an Bruteiern während des Brutvorgangs mit Bakterien, Pilzen und sonstigen Keimen belastet werden.

Prüfen Sie die Funktion der Brutmaschine.

Lassen Sie die Brutmaschine 1–2 Tage vorlaufen und bringen Sie diese auf Bruttemperatur.

Dadurch können Sie ungefähr gewährleisten, dass die Brutmaschine auch fehlerfrei funktioniert.

Am besten ist es, wenn Sie ein weiteres Brutgerät immer auf Reserve haben.

Zwei Brutmaschinen zu besitzen, hat außerdem den Vorteil, dass Sie das zweite Gerät nur für die Schlupftage verwenden können und sich somit etwas an Zeit und Aufwand während des Brutvorgangs sparen.

Tipp 2 – Die Lagerung von Bruteiern

Die Bruteier richtig Lagern!

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Bruteier bei bestimmten Bedingungen problemlos bis zu 14 Tagen lagern lassen, ohne das sich die Lagerungszeit negativ auf den Bruterfolg auswirkt.

Dabei müssen Sie Folgendes beachten.

Die Eier auf der Ei-Spitze lagern.

Eine kühle, vor Sonneneinstrahlung und Durchzug geschützte Umgebung schaffen.

Eine Umgebungstemperatur von 8–12 °C ist während der Lagerung optimal.

Tipp 3 – Die Bruteier akklimatisieren

Eier sollten vor dem Ausbrüten akklimatisiert werden.

Dadurch erhöhen Sie deutlich Ihren Bruterfolg.

Wenn Sie die Eier transportiert haben und diese Erschütterungen ausgesetzt waren, dann sollten diese 24 Stunden ruhen lassen, bevor Sie diese bebrüten.

Die Hagelschnur im Ei hat dann genug Zeit, alles wieder „zu richten.“

Außerdem ist es wichtig, dass die Eier nicht zu weit auseinanderliegende Temperaturunterschiede in kurzer Zeit erfahren.

Das bedeutet, Sie sollten auf keinen Fall ein 8 °C kaltes Ei in eine bereits auf 37,5 °C aufgewärmte Brutmaschine hineingeben.

Dadurch sinkt Ihr Bruterfolg.

Lassen Sie die Bruteier vorher auf Zimmertemperatur ca. 15–18 °C akklimatisieren.

So lässt sich die Ruhezeit nach dem Transport damit ganz gut kombinieren.

Wenn Sie die gelieferten Eier 24 Stunden auf der Ei-Spitze in einem Raum mit ausreichender Temperatur lagern, können Sie am nächsten Tag sofort mit dem Ausbrüten beginnen!

Tipp 4 – Die Bruttemperatur

Weniger ist mehr! 

Die meisten Bruteier von Vogelarten brüten sehr gut bei einer Bruttemperatur von 37,5–37,8 °C.

Hier ist zu beachten, dass eine zu hohe Temperatur zum raschen Absterben der Embryos führen kann.

Während eine etwas zu niedrige Temperatur meist nur zur verlängerter Brutzeit führt, ohne der Entwicklung zu schaden.

Deshalb sollte Sie immer ein separates Thermometer innerhalb der Brutmaschine platzieren und nicht nur der Anzeige der Brutmaschine vertrauen.

Tipp 5 – Die Luftfeuchtigkeit

Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit während der Bruttage und kurz vor wie auch während der Schlupftage ist wichtig für die Entwicklung des Embryos und für den Schlupfvorgang.

Die Luftfeuchtigkeit ist außerdem wichtig für die Entwicklung der Luftblase im Ei.

Während des Brutvorgangs verdunstet der Inhalt im Ei.

Ist die Luftfeuchtigkeit während der Bruttage zu hoch, so kann es passieren, dass die Flüssigkeit im Ei nicht ordentlich verdunstet.

Dadurch würde sich während des gesamten Prozesses die Luftblase nicht ausreichend entwickeln und das Küken mit höherer Wahrscheinlichkeit in während der Schlupfphase ertrinken, da die Luftblase zu klein ist.

Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit während der Bruttage erhöht das Risiko von Fehlbildungen.

Kurz vor und während der Schlupfzeit bei einer künstlichen Brut ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit in der Brutmaschine zu erhöhen.

Dadurch bleibt die Eischale weicher und die Küken können leichter schlüpfen.

Außerdem beugt eine hohe Luftfeuchtigkeit während des Schlüpfens eine Austrocknung der inneren Eischale vor.

Trocknet die Innenseite der Eischale aus, so können die Küken während des Schlüpfens daran festkleben.

Nasse Schwämme und Tücher, welche Sie in die Brutmaschine reinlegen können helfen, die Luftfeuchtigkeit kurzzeitig schnell zu erhöhen.

Wenn die ersten Küken schlüpfen, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in der Brutmaschine ebenfalls durch das Verdunsten der Feuchtigkeit der zerstörten Eier.

Tipp 6 – Das Wenden von Bruteiern

Es überwiegt meistens der Vorteil, die Brutmaschine die ersten 2 Tage geschlossen zu halten, bevor Sie von Hand mit den Wenden von Bruteiern beginnen.

In diesem Zeitraum ist eine konstante Temperatur wichtiger als das Wenden von Hand. Brutmaschinen mit automatischer Wendefunktion können jedoch von Tag 1 auf mitlaufen.

Ansonsten ist es eher eine reine Glaubensfrage, ob Eier die ersten 3 Tage gewendet werden müssen.

Beachten Sie jedoch Folgendes.

Da sich ab Tag 3 der Keim anfängt, sich zu entwickeln, ist es wichtig, die Eier zu wenden.

Dadurch wird verhindert, dass der Keim während der Entwicklung an der Eischale festklebt.

3 Tage bevor die Schlupfphase beginnt, dürfen Eier nicht mehr gewendet werden.

Denn die Küken beginnen damit, Ihren Schnabel in die Luftblase einzutauchen und schalten damit auf Lungenatmung um.

Tipp 7 – Das Schieren der Eier

Schieren Sie die Eier, bevor Sie diese Brüten.

Das durchleuchten von Bruteiern, bevor Sie diese Brüten gibt Ihnen Aufschluss, ob alle Eier optisch in Ordnung sind.

So können Sie durch das Durchleuchten besser in Erfahrung bringen, ob manche Eier eventuell an der Ei-Schale beschädigt sind.

Beschädigte Eier können Sie dann direkt aussortieren.

Benutzen Sie auch nur Eier zum Brüten, wo sich die Luftblase tatsächlich an der stumpfen Seite des Eies befindet.

Befindet sich die Luftblase bei einem Ei seitlich, dann werden Sie mit diesem Ei höchstwahrscheinlich keinen Erfolg haben beim Schlüpfen.

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Tipp 8 – Abgestorbene / unbefruchtete Eier entfernen

Abgestorbene und unbefruchtete Bruteier sollten möglichst zeitnah aus der Brutmaschine entfernt werden!

So erkenne Sie abgestorbene Bruteier beim Schieren:

Blutring

Der Blutring beim Schieren ist ein Zeichen davon, dass sich der Keim im Ei nicht erfolgreich entwickelt hat.

Diesen kann man zum Beispiel bei Hühnereiern schon ab Tag 4 des Brütens feststellen.

Schwarzer Fleck

Bei einem dunklen schwarzen Fleck im Ei handelt es sich um einen abgestorbenen Embryo. Das Blut des Embryos ist in diesem Fall zusammengeballt (Agglomeration).

Einen schwarzen Fleck kann man zum Beispiel bei Hühnereiern ab Tag 6 feststellen.

Abgestorbene Bruteier werden verfaulen und stellen eine Gefahr für die gesunden Bruteier dar!

Denn es werden sich Bakterien und Pilze bilden.

Entfernen Sie abgestorbene Eier unbedingt!

Tipp 9 – Eier gegen Verdrehen sichern

Sie sollten die Eier gegen verdrehen in der Brutmaschine sichern.

Gerade in der Schlupfphase ist dies wichtig, wenn die Eier auf der Schlupfhorde liegen.

Denn bereits geschlüpfte Küken spielen gerne mal Fußball mit den Eiern, welche noch nicht geschlüpft sind.

Das kann dazu führen, dass Küken, welche eventuell schon das Ei angepickt haben, auf einmal auf der falschen Seite liegen und ersticken, weil ein anderes Küken dieses Ei „umgeworfen“ hat.

Generell ist dies jedoch auch kritisch, weil Küken einige Tage vor dem Schlupf Ihren Schnabel in die Luftblase im ei eintauchen und mit der Lungenatmung beginnen.

Ein Verdrehen ist hier sehr gefährlich für die Küken.

Um das zu verhindern, können Sie sich Ringe aus der Pappe von Küchenpapier oder Klopapier schneiden.

Als Alternative eignet sich auch so eine Spülbeckeneinlage oder Ähnliches.

Tipp 10 – Die Brutmaschine abdunkeln

Dieser letzte Tipp bezieht sich eigentlich nur auf die Schlupfphase.

Dunkeln Sie den Brutkasten mit einem Handtuch oder Ähnlichem ab, wenn das Schlüpfen begonnen hat.

Warum?

Dadurch werden die Küken, welche als erstes Schlüpfen nicht so bewegungsfreundlich und aktiv, wenn Sie sich erholt haben.

Denn wenn geschlüpfte Küken sich erholt haben und genügend Licht abgekommen, dann laufen diese aktiv rum, spielen mit Ihren Kameraden, welche sich noch im Ei befindet Fußball und picken schon mal gerne.

Wenn Sie also kein Licht bereitstellen, dann verhalten die Küken sich merklich ruhiger.

Somit können Sie Beschädigungen an den Eiern vorbeugen, welche noch nicht geschlüpft sind.

Abschließend:

Nutzen Sie auch die Brutanleitungen auf dieser Seite und die Brutpläne zum Ausdrucken.