Leguane – Haltung und Fütterung

Die Haltung von Leguanen: Ein Leitfaden für Reptilienliebhaber

Leguane gehören zu den faszinierendsten Reptilien, die man als Haustiere halten kann. Mit ihrer beeindruckenden Erscheinung und ihrem einzigartigen Verhalten ziehen sie viele Reptilienliebhaber in ihren Bann. Doch die Haltung von Leguanen ist anspruchsvoll und erfordert Fachwissen, Geduld und eine sorgfältige Planung. In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du über die artgerechte Haltung von Leguanen wissen musst – von der Terrariengestaltung bis zur Ernährung und Pflege.


1. Warum Leguane halten?

Leguane sind außergewöhnliche Reptilien, die durch folgende Eigenschaften überzeugen:

  • Majestätisches Aussehen: Mit ihrer Größe und ihren auffälligen Farben sind Leguane ein Blickfang.
  • Interessantes Verhalten: Sie zeigen ein breites Spektrum an Aktivitäten und Interaktionen.
  • Herausforderung: Die anspruchsvolle Haltung erfordert Engagement und sorgt für ein bereicherndes Hobby.

2. Die Wahl der passenden Leguanart

Es gibt zahlreiche Leguanarten, die sich in Größe, Verhalten und Lebensraum unterscheiden. Besonders beliebt in der Terrarienhaltung sind:

Grüner Leguan (Iguana iguana)

  • Größe: Bis zu 2 Meter (inkl. Schwanz)
  • Herkunft: Mittel- und Südamerika
  • Lebensraum: Tropische Wälder
  • Besonderheiten: Häufig in der Haltung, benötigt viel Platz und intensive Pflege.

Fidschileguan (Brachylophus spp.)

  • Größe: 60–90 cm
  • Herkunft: Fidschi-Inseln
  • Lebensraum: Tropische Regenwälder
  • Besonderheiten: Farbenprächtig, relativ klein, selten erhältlich.

Wüstenleguan (Dipsosaurus dorsalis)

  • Größe: 25–40 cm
  • Herkunft: Südwesten der USA und Mexiko
  • Lebensraum: Wüsten und Halbwüsten
  • Besonderheiten: Kompakter, einfacher zu haltender Leguan für erfahrene Halter.

3. Das ideale Terrarium für Leguane

Leguane benötigen ein großzügiges und gut ausgestattetes Terrarium, das ihren natürlichen Lebensraum simuliert.

Terrariengröße

  • Für ausgewachsene Grüne Leguane sollte das Terrarium mindestens 200 x 200 x 300 cm groß sein.
  • Kleinere Arten wie Wüstenleguane benötigen mindestens 120 x 60 x 120 cm.

Einrichtung

  • Kletteräste und Plattformen: Leguane sind hervorragende Kletterer und benötigen stabile Äste und erhöhte Bereiche.
  • Versteckmöglichkeiten: Große Höhlen oder Pflanzen bieten Rückzugsmöglichkeiten.
  • Wasserstelle: Ein großes Becken zum Baden hilft bei der Feuchtigkeitsregulierung.
  • Bodengrund: Erde, Kokosfasern oder ein Sand-Erde-Gemisch, je nach Art.

Klima

  • Temperatur: Tagsüber 28–35 °C, Sonnenplätze bis 45 °C, nachts 20–25 °C.
  • Luftfeuchtigkeit: Tropische Arten benötigen 70–90 %, Wüstenleguane 30–50 %.
  • Beleuchtung: Hochwertige UVB-Lampen sind essenziell, um den Kalziumstoffwechsel zu unterstützen und Rachitis vorzubeugen.

4. Ernährung von Leguanen

Die meisten Leguane sind Pflanzenfresser (Herbivoren), mit wenigen Ausnahmen wie dem Wüstenleguan, der auch tierische Nahrung aufnimmt.

Pflanzliche Ernährung

  • Blätter und Kräuter: Löwenzahn, Klee, Golliwoog, Chicorée.
  • Gemüse: Zucchini, Karotten, Paprika, Kürbis.
  • Obst: In kleinen Mengen, z. B. Äpfel, Bananen, Beeren.

Tierische Nahrung

  • Wüstenleguane nehmen gelegentlich Insekten wie Grillen oder Mehlwürmer auf.

Fütterungshäufigkeit

  • Jungtiere: Täglich
  • Erwachsene: Alle 1–2 Tage

Ergänzungen

  • Kalzium- und Vitaminpräparate sollten regelmäßig gegeben werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

5. Pflege und Gesundheitsvorsorge

Regelmäßige Reinigung

  • Entferne täglich Kot und Futterreste.
  • Desinfiziere das Terrarium monatlich.

Häutung

Leguane häuten sich regelmäßig. Unterstütze den Prozess durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und raue Oberflächen.

Gesundheitssymptome beobachten

  • Gesunde Leguane: Klare Augen, glatte Haut, aktives Verhalten.
  • Warnsignale: Lethargie, Appetitlosigkeit, Atemprobleme oder geschwollene Gliedmaßen.

Regelmäßige Tierarztbesuche

Ein reptilienkundiger Tierarzt sollte das Tier mindestens einmal jährlich untersuchen.


6. Verhalten und Umgang mit Leguanen

Sozialisierung

Leguane können lernen, ihren Halter zu tolerieren, wenn sie regelmäßig mit ihm interagieren.

Umgangstipps

  • Annäherung langsam und ruhig, niemals von oben greifen.
  • Hebe den Leguan vorsichtig an und stütze den Körper gut ab.
  • Vermeide stressige Situationen wie laute Geräusche oder häufige Handhabung.

7. Rechtliche Anforderungen

Artenschutz und Herkunftsnachweis

Leguane stehen häufig unter Artenschutz (z. B. CITES). Ein Herkunftsnachweis ist in vielen Ländern Pflicht.

Haltungsanforderungen

In einigen Regionen gibt es Mindestanforderungen für Terrariengröße und Pflege. Informiere dich vor der Anschaffung über die lokalen Gesetze.


8. Häufige Fehler bei der Leguanhaltung

Unzureichender Platz

Ein zu kleines Terrarium führt zu Verhaltensstörungen und Stress.

Falsches Klima

Nicht passende Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit können zu Krankheiten führen.

Einseitige Ernährung

Eine falsche Futterzusammenstellung kann Mangelerscheinungen oder Verdauungsprobleme verursachen.

Zu viel Umgang

Leguane sind keine Kuscheltiere. Übermäßiger Kontakt kann Stress auslösen.


9. Fazit: Einzigartige Reptilien mit besonderen Ansprüchen

Leguane sind beeindruckende Tiere, die jedoch hohe Anforderungen an ihre Haltung stellen. Mit einem artgerecht eingerichteten Terrarium, einer ausgewogenen Ernährung und einer guten Pflege kannst du deinem Leguan ein gesundes und glückliches Leben ermöglichen. Bevor du dich für die Haltung entscheidest, informiere dich gründlich über die Bedürfnisse der jeweiligen Art und stelle sicher, dass du langfristig die Verantwortung übernehmen kannst.