Einleitung: Warum Geckos als Haustiere halten?
Geckos sind faszinierende und pflegeleichte Reptilien, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Terrarianer geeignet sind. Mit ihrem exotischen Aussehen, ihren interessanten Verhaltensweisen und der Vielzahl an Arten bieten sie ein spannendes Hobby. Ob Leopardgecko, Tokay oder Kronengecko – in diesem Artikel erfährst du alles, was du über die artgerechte Haltung von Geckos wissen musst.
1. Die richtige Gecko-Art für Einsteiger und Profis
Beliebte Gecko-Arten und ihre Merkmale
- Leopardgecko (Eublepharis macularius):
- Herkunft: Trockengebiete Asiens.
- Größe: 20–25 cm.
- Eigenschaften: Ruhig, nachtaktiv, pflegeleicht.
- Tokay-Gecko (Gekko gecko):
- Herkunft: Südostasien.
- Größe: Bis zu 35 cm.
- Eigenschaften: Auffällig gefärbt, aktiv, aber anspruchsvoller in der Haltung.
- Kronengecko (Correlophus ciliatus):
- Herkunft: Neukaledonien.
- Größe: 15–25 cm.
- Eigenschaften: Baumbewohner, leicht zu halten, benötigt kein UV-Licht.
- Taggecko (Phelsuma spp.):
- Herkunft: Madagaskar und umliegende Inseln.
- Eigenschaften: Tagaktiv, farbenprächtig, ideal für tropische Terrarien.
Welche Art passt zu dir?
Anfänger sollten mit pflegeleichten Arten wie dem Leopardgecko beginnen. Fortgeschrittene können sich an anspruchsvollere Arten wie den Tokay-Gecko wagen.
2. Das ideale Terrarium für Geckos
Terrariengröße und Art
- Leopardgecko: Mindestgröße 80 x 40 x 40 cm für ein Paar.
- Kronengecko: 60 x 45 x 60 cm (Höhe ist wichtiger, da baumbewohnend).
- Taggecko: 100 x 50 x 80 cm für eine Einzelhaltung oder ein Paar.
Einrichtung des Terrariums
- Bodengrund:
- Für Wüstengeckos: Sand-Lehm-Gemisch.
- Für Tropengeckos: Kokoshumus oder Rindenmulch.
- Versteckmöglichkeiten:
- Höhlen, Korkröhren, Steine und Pflanzen bieten Schutz.
- Kletterstrukturen:
- Besonders wichtig für baumbewohnende Arten wie Kronen- und Taggeckos.
- Pflanzen:
- Echte oder künstliche Pflanzen, angepasst an die Art des Geckos.
Beleuchtung und Temperatur
- UV-Licht: Für die meisten Arten essenziell, außer für Kronengeckos.
- Tagestemperatur: 24–30 °C, nachts leicht abgesenkt auf 18–22 °C.
- Wärmequellen: Wärmelampen oder Heizmatten.
Luftfeuchtigkeit
- Wüstengeckos: 30–40 %.
- Tropengeckos: 60–80 %, regelmäßiges Besprühen erforderlich.
3. Fütterung: Was fressen Geckos?
Hauptnahrung
Geckos sind überwiegend Insektenfresser. Zu den bevorzugten Futterinsekten gehören:
- Heimchen, Grillen, Schaben, Heuschrecken.
- Tropische Geckos wie Kronengeckos nehmen zusätzlich Fruchtbrei oder spezielles Gecko-Futter.
Ergänzungsfutter und Vitamine
- Kalzium und Vitamine: Unbedingt notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
- Futterinsekten bestäuben: Mit Kalzium- und Vitaminpräparaten.
Fütterungsrhythmus
- Junge Geckos: Täglich.
- Erwachsene: Alle 2–3 Tage.
Wasserzugang
Ein flacher Wassernapf sollte stets verfügbar sein. Tropengeckos trinken auch Wasser von Pflanzen.
4. Pflege und Gesundheitsvorsorge
Reinigung des Terrariums
- Tägliche Reinigung: Entferne Kot und Futterreste.
- Gründliche Reinigung: Alle 4–6 Wochen das gesamte Terrarium reinigen.
Gesundheitscheck
- Anzeichen für Krankheit: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Hautprobleme.
- Häufige Probleme: Parasitenbefall, Stoffwechselerkrankungen bei Vitaminmangel.
- Tierarztbesuch: Bei Auffälligkeiten unverzüglich einen reptilienkundigen Tierarzt aufsuchen.
5. Verhalten und Umgang mit Geckos
Beobachtung statt Handling
Geckos sind Tiere, die eher zur Beobachtung als zum Handling geeignet sind.
- Stress vermeiden: Handling nur bei Bedarf (z. B. beim Reinigen).
- Verletzungsgefahr: Geckos können ihren Schwanz abwerfen, wenn sie sich bedroht fühlen.
Verhaltensweisen verstehen
- Leopardgeckos: Aktiv in der Dämmerung und nachts.
- Taggeckos: Tagaktiv, oft an Scheiben kletternd.
- Kronengeckos: Häufig in den oberen Terrarienregionen anzutreffen.
6. Geckozucht: Tipps für Fortgeschrittene
Fortpflanzung im Terrarium
- Geschlechtsunterscheidung: Männchen haben sichtbare Hemipenistaschen und Femoralporen.
- Paarung: Erfolgt meist in der aktiven Phase des Jahres (Frühling/Sommer).
Eierlegen und Inkubation
- Geckos legen meist 1–2 Eier pro Gelege.
- Eier in einem Inkubator bei 26–30 °C und 60–80 % Luftfeuchtigkeit ausbrüten.
Aufzucht der Jungtiere
- Separates Terrarium für die Jungtiere.
- Fütterung mit kleinen Insekten wie Fruchtfliegen.
7. Rechtliche Aspekte und Kosten
Rechtliche Vorgaben
- Einige Gecko-Arten unterliegen dem Artenschutz (z. B. Taggeckos).
- Informiere dich über Meldepflichten und Dokumentationspflichten.
Kostenübersicht
- Anschaffung: 30–200 € pro Tier, je nach Art.
- Terrarieneinrichtung: 150–500 €.
- Laufende Kosten: Futter, Strom für Beleuchtung und Heizung.
Fazit: Geckos – Faszinierende Reptilien für jedes Zuhause
Die Haltung von Geckos ist eine lohnende Erfahrung für Reptilienliebhaber. Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege kannst du ein artgerechtes Zuhause schaffen, in dem sich die Tiere wohlfühlen. Egal ob Leopardgecko, Kronengecko oder Taggecko – diese faszinierenden Tiere bereichern jedes Terrarienhobby.