Küken beim Schlüpfen helfen, Ja oder Nein?

Küken schlüpft

Küken beim Schlüpfen zu helfen ist durchaus ein Thema, welches bei der Kunstbrut ans Herz geht.

Die Frage ist, durch welche Umstände schlüpfen manche Küken nicht erfolgreich aus dem Ei heraus?

Sind es schwache Tiere? Genetisch bedingt? So selektiert Mutter Natur eigentlich vernünftig aus.

Denn ein schwaches Huhn zum Beispiel, ist normalerweise nicht ausreichend lebensfähig.

Es kommt zu Fehlbildung und es wird immer das Sorgenkind bleiben.

Nicht nur das. Auch Mobbing und Kanibalismus können durch schwache, fehlgebildete Hühnerküken in der gesamten Gruppe entstehen!

Trotzdem gibt es Umstände, wo es Sinn machen könnte, dem ein oder anderen Küken beim Schlüpfen zu helfen.

Züchter oder Hobbybrüter?

Dabei ist wichtig zu unterscheiden, ob Sie Züchter oder Hobbybrüter sind?

Wenn Sie vorhaben Geflügel oder Ähnliches zu Züchten, seien Sie sich bewusst, dass falls Sie einigen Küken helfen, diese sich meist nicht zum Weiterzüchten eignen.

Denn es besteht die doch recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Küken schwach oder fehlgebildet sind.

Küken, denen Sie helfen und auch überleben, sollten Sie deshalb sofort anders markieren und nicht mit Ihnen weiterzüchten.

Denn Züchten Sie mit den eventuell genetisch schwächeren Küken weiter, können Sie dadurch Ihre komplette zukünftige Zuchtlinie in Gefahr bringen!

Als Hobbybrüter kann sich die Sichtweise zu diesem Thema etwas ändern.

Als Hobbybrüter hat man durchaus mehr Zeit und Übersicht, sich um die eventuell anfallenden Sorgenkinder zu kümmern.

Jedoch bedeutet ein Nachhelfen des Ausbrütens nicht unbedingt, dass die Küken immer schwach oder fehlgebildet seien müssen.

Die Wahrscheinlichkeit ist nur höher, dass es so passieren kann!

Die Frage aller Fragen, wer hat die Verantwortung?

Wer ist den nun verantwortlich? Mutter Natur oder Sie als Brütender?

Nun, genetisch und den Umständen bedingt, dass es eben auch zu Missbildungen oder Fehlentwicklungen kommen kann, gehört dies zur Natur der Dinge.

Manchmal kann es auch sein, dass die Elterntiere schlecht ernährt oder krank waren.

Sie als Brütender müssen sich der Verantwortung stellen, möglichst optimale Bedingungen zu schaffen.

Mit dem Rest des Geschehens müssen Sie leben oder nach Eigenem ermessen eingreifen.

Wichtig ist es, sich auch des Öfteren selbst zu kritisieren, um einfach aus seinen eigenen Fehlern oder durch das Beobachten dazu zu lernen.

So können Sie den Küken beim Schlüpfen helfen

Hohe Luftfeuchtigkeit in der Schlupfphase

Eine hohe Luftfeuchtigkeit während der Schlupfphase erleichtert den Küken das Schlüpfen.

Denn durch eine hohe Luftfeuchtigkeit bleib die Eischale etwas weicher, die Küken können leichter durchbrechen.

Gleichzeitig beugt es der Austrocknung der inneren Eischale vor und verhindert ein Festkleben der Küken an der Eischale während des Schlüpfens.

Küken klebt an der Eischale fest

Hat ein Küken die Eischale durchbrochen, klebt aber nach langem Kampf am Rest der Eischale fest?

Dann können Sie versuchen, die innere Seite der Eischale mit lauwarmen Wasser zu befeuchten.

Dazu eignet sich eine Pipette, Spritze (ohne Nadel) oder eine kleine Sprühflasche am besten.

Den Rest sollte das Küken dann weiterhin von alleine erledigen.

Hat das Küken das Ei nur durchgepickt und schafft es nicht durchzubrechen?

Das Ei ist angepickt, Sie können jedoch beobachten, das ein Küken es nicht schafft, die Eischale mit dem Kopf zu durchbrechen?

Eine schwierige Entscheidung.

Eine Möglichkeit zu helfen wäre, mit einer Pinzette die hälfte der Schale vorsichtig zu entfernen und die Eihaut dabei vorsichtig zurück zuschieben.

Danach befeuchten Sie die Innenseite der Eischale und lassen das Küken in der restlichen hälfte des Eies sitzen und geben dem Küken auch die Zeit, den Dottersack einzuziehen.

Das könnte durchaus schon Hilfe genug sein.

Ein Küken hat sich nach dem anpicken im Ei umgedreht

Es ist so, dass Küken immer an der stumpfen Seite des Eies schlüpfen.

Warum?

Dort befindet sich die Luftblase, außerdem ist die stumpfe Seite des Eies auch poröser und lässt sich leichter zerstören.

Ob ein Küken instinktiv merkt, dass es selbst falsch herum liegt? Das sind offene Fragen, die sich nicht so leicht beantworten lassen.

Jedoch braucht das Küken Luft zum Atmen. Oft ersticken die umgedrehten Küken, weil Sie es manchmal aus Erschöpfung heraus nicht schaffen, ein zweites Mal zu picken.

Hat sich ein Küken nach dem Anpicken umgedreht, aus welchem Grund auch immer und Sie möchten diesem Küken helfen?

Dann können Sie probieren, die andere Seite des Eies mit einer Pinzette vorsichtig zu öffnen, und zwar nur so, bis sie der Überzeugung sind, dass das Küken Luft zum Atmen bekommt.

Abschließend:

Nicht immer und überall wird Hilfe auch dankend belohnt. Einem Küken beim Schlüpfen zu helfen ist eine schwierige Entscheidung.

Sie können damit Erfolg haben oder auch nicht.

Mann darf nicht vergessen, sich selbst kritisch zu betrachten. Auch in dem Sinne, was eventuell auf Sie zukommt oder Sie erwarten können, wenn Sie nachhelfen.

Wenn Sie ein einwandfreies Umfeld für das künstliche Ausbrüten erschaffen haben, müssen Sie vielleicht an anderer Stelle nach Ursachen suchen. Zum Beispiel die Elterntiere.

Ansonsten nimmt halt auch die Selektion der Natur ihren Lauf.

Beachten Sie auch die Brutanleitungen auf dieser Seite und nutzen Sie die Brutpläne zum Ausdrucken.

Henne mit Küken im Gehege