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Das müssen Sie zuerst beachten, wenn Sie Hühnereier ausbrüten wollen!
Sie interessieren sich dafür, wie Sie Hühnereier ausbrüten können oder haben sogar geplant, demnächst selber Hühnereier auszubrüten? Dann sollten Sie einige Punkte beachten.
Das erste Problem, mit dem Sie sich beim ausbrüten von Hühnereiern wahrscheinlich auseinandersetzten müssen, ist die Beschaffung von befruchteten Hühnereiern.
Gerade wenn Sie in einer größeren Stadt leben, werden Sie nicht ganz so einfach an befruchtete Eier herankommen.
Die Eier, welche in Supermärkten angeboten werden, sind nicht befruchtet und eignen sich somit nicht zum Ausbrüten.
Befruchtete Hühnereier können auf Bauernhöfen oder bei Geflügelzuchtvereinen gekauft werden.
Sie sollten, wenn Sie einen entsprechenden Anbieter gefunden haben und wenn es irgendwie möglich ist, persönlich dort hinfahren, damit Sie die befruchteten Hühnereier abholen.
Transportdienste sind für den Transport der Eier nicht so gut geeignet, da es sehr häufig zu Stoßschäden an dieser empfindlichen „Ware“ kommen kann.
Sie sollten darauf achten, dass die befruchteten Hühnereier mit besonderer Vorsicht behandelt werden, denn es kann durch Erschütterungen zu einer verringerten Anzahl an schlüpfenden Küken kommen.
Nachdem Transport sollten Sie die befruchteten Hühnereier 1-2 Tage zur Akklimatisierung in Ruhe liegen lassen
Folgendes benötigen Sie, um Hühnereier auszubrüten:
- Befruchtete Hühnereier
- Einen Flächenbrüter oder einen Motorbrüter
- Eine Schierlampe
- Brutplan ausdrucken
Ein extra Brutthermometer benötigen Sie dann, wenn Sie bei der Temperaturüberwachung auf Nummer sicher gehen wollen und Ihre Brutmaschine keine Lüfter besitzt, welche die Luft in der Brutmaschine verwirbelt. Denn ohne Luftwirbelung ist es im unteren Bereich kälter als im oberen Bereich der Maschine.
Ein digitales Hygrometer, wenn Sie die relative Luftfeuchtigkeit messen wollen und Ihr Brutapparat keine solche Funktion besitzt.
Die Brutparameter beim Ausbrüten von Hühnereiern
Temperatur beim Brüten
Wenn Sie einen Motorbrüter verwenden, um Hühnereier auszubrüten, dann sollten Sie diesen auf 37,5 °C einstellen.
Bei einem Flächenbrüter enstehen mit der Zeit Temperaturunterschiede an der Ei-Unter- und Ei-Oberkante, da die meisten Flächenbrüter keine Umluftfunktion haben bzw. kein Motor installiert ist, welcher die Luft verwirbelt.
Hier empfiehlt sich die Temperatur des Flächenbrüters auf 38 °C einzustellen und mit der Zeit die Ei-Oberkante mit einem Brutthermometer nachzumessen.
Liegt die Temperatur an der Ei-Oberkante im Flächenbrüter zwischen 37,5 °C und 38 °C? Dann ist alles gut!
Bevor Sie die Eier erstmalig in die Brutmaschine hinein legen, sollten Sie Wasser auffgefüllt haben und die Brutmaschine sollte die Betriebstemperatur erreicht haben. Am besten Sie schalten die Brutmaschine einen Tag vorher ein!
Luftfeuchtigkeit beim Brüten
Die richtigen Bedingungen für die Lagerung von befruchteten Hühnereiern
Nach dem Transport der befruchteten Hühnereier, sollten Sie diese 24 Stunden lang auf der Ei-Spitze ruhen lassen, dadurch erhöht sich die Schlupfrate.
Sollte es auch nicht möglich sein, die Hühnereier umgehend zu brüten, weil zum Beispiel die Brutmaschine defekt ist, so müssen Sie optimale Bedingungen zum Einlagern schaffen!
Wie lange kann man befruchtete Hühnereier lagern?
Sie können befruchtete Hühnereier ohne Probleme und mit den richtigen Umständen 14 Tage lang und länger einlagern.
Berücksichtigen Sie jedoch, dass nach 14 Tagen der Schlupferfolg drastisch sinken kann. Versuchen Sie deshalb, die Bruteier möglichst zeitnah zu brüten.
So Lagern Sie Bruteier von Hühnern am besten ein:
Eine Lagerung von befruchteten Hühnereiern an einem Kühlen und Sonnengeschützen Ort ist empfehlenswert.
Die Temperatur am Lagerort sollte zwischen 10–16 °C betragen.
Wenden Sie die gelagerten Bruteier mindestens einmal pro Tag. Wenn Sie die Eier auf der Seite lagern, dann wenden Sie die Eier mindestens 2-mal pro Tag.
Im Notfall tut es auch das Gemüsefach Ihres Kühlschranks.
Die Temperatur darf nie unter 4 Grad fallen!
Wenn die Eier bei Raumtemperatur gelagert werden, kann es sein, dass die Embryos sich ungewollt beginnen zu entwickeln!
Anleitung um Hühnereier auszubrüten
Die Brutmaschine, Brutapparat einstellen und positionieren!
Der Brutapparat sollte einen Stellplatz erhalten, der eine Raumtemperatur von 21–24 °C gewährleistet und diese auch möglich konstant halten kann.
Übermäßige Schwankungen der Temperatur können beim Ausbrüten von Hühnereiern zu Schäden führen.
Bitte in keinem Fall den Brutapparat in Fensternähe platzieren, eine direkte Sonnenbestrahlung kann zum Absterben aller Embryos führen!
Gehen Sie vor Beginn beim Ausbrüten von Hühnereiern mit der Brutmaschine sicher, das diese voll funktionstüchtig ist.
Beim Hühnereierausbrüten kann die Temperatur über ein extra Thermometer kontrolliert.
Eine Investition in eine vernünftige Brutmaschine zahlt sich aus.
Moderne Brutapparate sind einfach im Umgang und quasi „Selbstläufer“.
Weshalb Sie bei einer vernünftigen Brutmaschine teilweise einmalig alles einstellen und danach nur noch Kontrollgänge machen und deshalb weniger Arbeit auf Sie zukommt!
Einige Brutmaschinen haben Lüftungsschlitze, welche sich teilweise Manuel öffnen lassen, um den Frischluftaustausch zu gewährleisten.
Und Los gehts!
Ist alles richtig eingestellt sowie platziert und Sie haben die befruchteten Hühnereier, falls Sie diese transportiert haben, mindestesten 24 Stunden ruhen gelassen?
Dann können Sie die Bruteier nun in die bereits eingeschaltete Brutmaschine geben.
Bruteier schieren und auf Befruchtung prüfen
Ab dem 7. Tag können Sie die Hühnereier auf Befruchtung überprüfen.
Dafür benötigen Sie eine Schierlampe.
Am 7. Tag des Brütens ist normalerweise bei befruchteten Hühnereiern schon ein dunkler Fleck und eventuell auch kleine Blutäderchen zu erkennen.
Wenn Sie sich bei manchen Bruteiern während des Schierens unsicher sind, dann lassen Sie die vermutlich unbefruchteten Hühnereier noch in der Brutmaschine und schieren diese am besten nach 2 weiteren Tagen noch einmal.
Wenden nicht vergessen!
Während die befruchteten Hühnereier ausbrüten, müssen Sie die Hühnereier wenden, dabei helfen Ihnen Markierungen auf der Schale, diese können leicht mit einem Bleistift aufgebracht werden.
Ganz wunderbar klappt das Wenden, wenn man einfach auf jedem Viertel der Eier Zahlen von 1 bis 4 aufbringt.
Denn so sehen Sie sofort, ob ein Ei vergessen wurde. Alle Eier sollten mit derselben Zahl nach oben liegen.
Oder Sie halten es simpel mit einem Kreis und einem Kreuz auf der anderen Seite.
Das Drehen sollte mindestens 3x pro Tag erfolgen (gewendet werden muss von Tag 1 bis Tag 17).
Wenn Sie sich fragen sollten, wieso die Eier gedreht werden müssen?
Das Drehen verhindert, dass sich der Embryo an der Membran der Innenschale verklebt.
Wenn Sie die Eier von Hand drehen, dann sollten Sie die Luftfeuchtigkeit im Anschluss berücksichtigen, diese liegt bei etwa 45–65 Prozent.
Die Bruttemperatur kann ruhig kurzfristig zwischen 37 und 38,5 °C schwanken und Sie müssen sich auch keine Sorgen machen, wenn ein fester Wert nicht permanent eingehalten wird, nur weil Sie die Brutmaschine öffnen.
Hauptsache Sie lassen die Bruteier nicht zu lange auskühlen oder setzen die Eier zu hoher Temperatur aus.
Ein Thermometer sollte auf jedem Fall fest installiert sein.
Eine ausreichend gute Belüftung während des Brutprozesses ist unabdingbar. Denn während des kompletten Entwicklungsvorgangs gelangt Sauerstoff durch die Schale in das Ei.
Jedoch sollten Sie die Brutmaschine nicht zu lange offen halten, falls Sie die Hühnereier von Hand drehen.
Tipp:
Beim Schlüpfen kann die Sauerstoffzufuhr auch gerne noch etwas erhöht werden, sprich die Lüftungsschlitze sollten regelmäßig geöffnet werden. Dennoch sollten Sie „Durchzug“ am Stellplatz verhindern.
Brutzeit von Hühnereiern
Nach dem 17. Tag sollten Sie die Hühnereier in völliger Ruhe brüten lassen.
Außer Sie füllen Wasser nach, dann können Sie die Brutmaschine öffnen, wenn es hierzu notwendig ist.
Nach dem Schlüpfen der Hühnerküken
Ab dem 19-20. Tag beginnen die ersten Küken langsam damit, die Schale aufzuritzen.
Erhöhen Sie an diesem Tag die Luftfeuchtigkeit auf mindestens 70 %, das hilft den Küken beim Schlüpfen.
Lassen Sie die geschlüpften Küken noch solange in der Brutmaschine, bis der Flaum getrocknet ist.
Die Küken können dann in einen Brutkarton bzw. Aufzuchtbox umquartiert werden.
Aufzuchtbox für Hühnerküken
Möchten Sie selber eine Aufzuchtbox für Hühnerküken bauen? Dafür brauchen Sie nicht viel!
Sie benötigen einen Behälter mit ausreichend Fläche für die Küken.
Je nachdem, wie viele Hühnerküken Sie nach dem Brüten erwarten, empfehle ich Ihnen mindestens 1 m² Fläche für maximal 22 Hühnerküken für die ersten 2 Wochen.
Zum Beispiel können Sie selber etwas aus Holz bauen, einen Kaninchenkäfig benutzen oder ganz einfach einen oder mehrere große Umzugskartons.
Den Boden können Sie mit Küchenpapier auslegen oder benutzen Buchenhack, welches sich hervorragend für die Aufzucht von Küken eignet.
Sollten Sie sich für Küchenpapier entscheiden, so können Sie noch zusätzlich Zeitungspapier darunter auslegen, um die Feuchtigkeit besser aufzunehmen.
Sind Ihre Küken nach einer Woche schon sehr aktiv und hinterlassen viel Kot, dann können Sie diese bereits nach der ersten Woche auf Zeitungspapier und Sägespäne umsiedeln.
Eine Tränke, damit die Entenküken trinken können.
Als Wärmequelle nutzen Sie eine Wärmeplatte für Küken.
Zur Wärmeplatte gehen die Hühnerküken dann bei Bedarf von allein.
Als Futter für die Hühnerküken können Sie das Kükenfutter Spezial von Ida Plus verwenden.
Geben Sie das Futter am besten in ein Futterautomat.
Wann sollten Sie den Hühnerküken das erste Mal Futter und Wasser anbieten?
Stellen Sie den Hühnerküken, nachdem Sie sie aus der Brutmaschine in die Aufzuchtbox umquartiert haben, direkt Wasser in einer Tränke zur Verfügung.
Mit dem Futter sollten Sie mindestens eine Nacht abwarten.
Bevor die Küken schlüpfen, werden Sie den Rest vom Dottersack einziehen, wovon Sie sich kurzzeitig ernähren.
Das wichtigste zum Hühnereierausbrüten zusammengefasst
- Eine solide Brutmaschine zum Brüten kaufen z. B. Campo24 Berta 56 PRO diese vollautomatische Brutmaschine, vereinfacht den Aufwand enorm.
- Vergewissern Sie sich, dass die Eier befruchtet sind (z. B. Kauf am Bauernhof).
- Vorsichtiger Transport der Eier! Erschütterungen vermeiden.
- Bei nicht sofortiger Verlagerung in den Brutapparat, Eier mindestens 1-mal pro Tag wenden, kühl lagern. (Nie unter 4 Grad)
- Stehplatz des Brutapparats sollte keine großen Temperaturschwankungen zulassen. Am besten 21–24 °C. Sonneneinstrahlung vermeiden!
- Vergewissern Sie sich, dass der Inkubator oder die Brutmaschine funktionstüchtig ist.
- Eier in den Brutapparat einlegen, wenn die Innentemperatur 37–38 °C beträgt. Vergessen Sie nicht vor dem Einschalten des Geräts genügend Wasser für die Luftfeuchtigkeit eingelegt zu haben.
- Die Eier vor dem Brüten markieren. Am besten mit Zahlen oder einem Kreis und einem Kreuz. Wenden Sie die Eier mindestens 3-mal am Tag bis zum 17. Tag.
- Auf die Luftfeuchtigkeit in der Brutmaschine achten, diese liegt am besten bei 50–65 %.
- Die Bruttemperatur darf Schwankungen erliegen, Sie sollte aber am besten immer zwischen 37–38 °C sein und nie dauerhaft unter 36,5 °C und oberhalb von 38,5 °C liegen.
- Nachdem die Küken in aller Ruhe geschlüpft sind, sollten Sie diese möglichst, nach dem der Flaum getrocknet ist, umquartieren. Ein Brutkarton bzw. eine Aufzuchtbox, welcher eine Temperatur von 36–38 °C mithilfe einer Wärmequelle bietet, wäre optimal!
Brutmaschine reinigen
Zum Reinigen der Brutmaschine können Sie einen Lappen mit warmen Wasser befeuchtet benutzen.
Im Anschluss sollten Sie das Gerät auch einmal desinfizieren. Dafür eignet sich dieses Reinigungsmittel von Bruja.
Lassen Sie die Brutmaschine einige Zeit ablüften, bis alles getrocknet ist.
Brutplan für Hühnereier benutzen
Ein Brutplan kann dabei helfen, die Übersicht während des Brutvorgangs zu behalten.
Neben allen oben genannten Faktoren ist auch beim Ausbrüten von Hühnereiern die eigene Erfahrung unerlässlich – es gilt also auch hier: Übung macht den Meister.
Somit wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Brüten von Hühnereiern!
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